Gabun

Gabun liegt an der westlichen Atlantikküste Zentralafrikas auf Höhe des Äquators, südlich von Kamerun und nördlich der Republik Kongo. Das Land ist bei einer Fläche von 267.667 km² mit knapp 1,5 Mio. Einwohnern sehr dünn besiedelt. Die drei größten Städte sind die Hauptstadt Libreville (352.000 Einwohner), Port-Gentil (164.000) und Franceville (75.000). Die Amtssprache Französisch wird nur gut von einem Drittel der Bevölkerung gesprochen. Größtenteils sind verschiedene Bantu-Sprachen gebräuchlich.

Obwohl Gabun eines der reichsten Länder der Subsahara ist, leben dennoch etwa 80% der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze, wobei ein Drittel der Bevölkerung sogar in extremer Armut lebt. Gabun hat erhebliche Erdölreserven vor der Küste. Hauptexportgüter sind demnach Rohöl und Erdölprodukte, die ca. 82 % der Exporteinnahmen ausmachen. Zudem gehört Gabun zu den größten Tropenholz-Exportländern Afrikas. Im Landesinneren werden zudem Mangan, Uran, Eisenerze und Gold gefördert.

Die Küstenregion Gabuns wurde im 15. Jahrhundert von portugiesischen Seefahrern entdeckt, später folgten niederländische, englische und französische Händler, die ihr Geschäft mit Sklaven, Elfenbein und Ebenholz machten. Ab 1839 stand Gabun unter französischem Schutz. Erst 1886 wurde Gabun offiziell zur französischen Kolonie erklärt. Bereits 1849 wurde die spätere Hauptstadt Libreville als Siedlung für freigelassene Sklaven gegründet. Bis 1903 war Libreville sogar die Hauptstadt des französischen Kongo, der außer Gabun die heutige Republik Kongo umfasste. 1903 erklärten die Franzosen Brazzaville zur Hauptstadt. Ab 1910 war Gabun Teil von Französisch-Äquatorialafrika, zudem neben dem Kongo noch der Tschad und die heutige Zentralafrikanische Republik zählten.

Am 17. August 1960 erlangte Gabun die Unabhängigkeit von Frankreich unter Präsident Léon M’ba, dem 1967 Omar Bongo nachfolgte, der bis zu seinem Tod 2009 der am längsten regierende Staatschef Afrikas war. Seitdem ist Ali-Ben Bongo Ondimba, Sohn von Omar Bongo, Staatsoberhaupt Gabuns, das nach der Verfassung vom 28. März 1991 eine präsidiale Republik mit einem Mehrparteiensystem ist.

Bekannt ist Gabun zudem durch den evangelischen Theologen und Arzt und Friedensnobelpreisträger Albert Schweitzer, der 1913 sein berühmtes Urwaldkrankenhaus in Lambaréné gründete, das noch heute in Betrieb ist.