Entdeckungstouren auf dem Wasser

Frosch im Mini-Format
Frosch im Mini-Format
Wer denkt, in einem luxuriösen Camp könne man endlich mal wieder ausschlafen, der sollte sich täuschen. Um 7 Uhr werden wir sanft geweckt, trotz klirrender Kälte war die Nacht dank mehrerer Decken und bereitgelegter Wärmflasche darunter sehr angenehm. Nach dem Frühstück geht es aufs Wasser, es steht eine Tour mit einem Mokoro an, eine Art Kanu und traditionelles Fortbewegungsmittel der Deltaeinwohner. Durch meterhohe Pflanzen lassen wir uns über den See chauffieren, ständig auf der Hut vor Spinnennetzen und anderen Kleintieren, die den Weg in unser Boot suchen. Vom Wasser aus sieht die Gegend nochmal ganz anders aus. Wir sehen viele Vogelarten und erfahren spannende Dinge über das Delta, die Camps und die “Leberwurstbäume”. Nach 2 Stunden und einer kleinen Pause kommen wir rechtzeitig zum Brunch zurück ins Camp. Leider ohne einen Blick auf ein Nilpferd oder ein Krokodil erhaschen zu können, aber dennoch eine sehr erholsame Tour mit vielen Infos von unseren Guides.

Am Nachmittag steht wieder ein Game Drive an, wir entscheiden uns lieber zu schlafen bzw. zum Angeln mit dem Motorboot rauszufahren. Nach der obligatorischen Wette, ob der beste Angler der mit den meisten gefangenen Fischen oder mit dem längsten einzelnen Fisch sein wird, geht es mit Highspeed raus aus unserer Bucht ins fließende Gewässer. Der Anker wird über Bord geworfen und war natürlich nicht richtig festgebunden. Somit treiben wir mit dem Strom und werfen unsere Blinker aus, bzw. versuchen die Angelschnüre mehrfach zu entknoten, nachdem sie wieder mal an irgendwelchen Pflanzen hängengeblieben sind.

Das Rennen um den besten Angler entscheidet nach ca. 1,5 Stunden, mehreren Angelplätzen und mehreren Dosen Bier schließlich unser botswanischer Guide für sich. Er ist der Einzige, der überhaupt einen Fisch aus dem Wasser holt. Alles Engagement und Anfängerglück hat nicht gereicht, wahrscheinlich hatten wir schlechteres Material (oder so). Dennoch ein großartiger Ausflug. Mit dem Sonnenuntergang geht es zurück ins Camp, schließlich steht das Essen schon auf dem Tisch. Fisch gibt es dank unserer Erfolge leider nicht. Am Lagerfeuer tauschen wir uns mit den anderen Touristen und den Campmanagern über unsere Erlebnisse aus und beschließen jetzt schon, die Tage zu unserem touristischen Highlight zu erklären. Einfach eine ziemlich relaxte Stimmung und eine echte Erholung vor dem Start der WM.


Ein weiterer Game Drive wartet am nächsten Morgen auf uns. Da wir bisher immer nur abends unterwegs waren, sind wir gespannt auf die Erlebnisse in den Morgenstunden. Und wieder werden wir nicht enttäuscht. Drei Löwen chillen auf einem kleinen Berg, ein Elefant versperrt uns den Weg hinter einer Brücke und zwischendurch werden wir sogar von einer ganzen Herde Elefanten gejagt, weil diese sich von uns zu sehr gestört fühlen. Eine fahrerische Herausforderung für unseren Guide, schließlich gibt es überall Bäume und keinen Weg. Letztendlich können wir glücklicherweise unbeschadet entkommen. Gegen Mittag geht es mit dem Flieger zurück nach Maun, von dort dann auf direktem Weg Richtung Johannesburg. In 5 Tagen ist das Eröffnungsspiel, jetzt heißt es keine Zeit mehr verlieren.