Highlights pur. Außer Portugal – Elfenbeinküste

Schmuddelwetter
Schmuddelwetter

Am Morgen nach dem glorreichen Auftaktmatch gegen Australien sagen wir “Auf Wiedersehen” zu 2 unserer Autos und 2 weiteren Mitfahrern. Andrzej und Andrzej sind von Johannesburg nach Durban mitgekommen, um die Fahrzeuge von hier in einem Container die Rückreise nach Hamburg antreten zu lassen. Im Hamburger Hafen schließt sich dann der Kreis, Start und Ende der road to south africa ist das Tor zur Welt. Etwa 4 Wochen wird es dauern, bis das Schiff in Deutschland ankommt, wir wählen den schnelleren Weg mit dem Flieger. Nachdem die Fahrzeuge also feierlich eingepackt werden, verabschieden wir uns von unseren Mechanikern, die auf der Reise wirklich einen sehr ordentlichen und überaus wichtigen Job gemacht haben. Ohne sie würden wir wahrscheinlich immer noch im Schlamm des Kongo stecken. Weiter geht es zu dritt Richtung Port Elizabeth, wo das deutsche Team als nächstes gegen Serbien antreten wird.

Die Fahrt dorthin bietet diverse Highlights. Durban ist die östlichste Stadt der gesamten Tour und der Zielort Port Elizabeth ist der südlichste Punkt. Da die Strecke für eine Tagesetappe zu lang ist, machen wir einen geplanten Zwischenstopp in East London. Dort gibt es chinesisches Essen und einen kurzen Abend, alle sind relativ fertig vom Fahren und Abend zuvor. War es in Durban noch sommerlich warm, wird es auf der Fahrt am nächsten Morgen immer ungemütlicher. Wir haben zum ersten Mal seit 4 Wochen Regen, in den Hochlagen sogar Schnee (!) und mit nur 3° die kälteste Tagestemperatur der Tour. Es ist halt Winter hier. Wir passieren die Abzweigungen nach Hamburg und Berlin und quälen uns für Fotos kurz aus dem Wagen.


Damit aber nicht genug. Kurz vor unserem Ziel gibt es Sturmböen und dann passiert das, was auf den 23.950 Kilometern vorher nicht passiert ist: Der Tank ist leer. Wir hatten zwar noch nachgetankt, aber da das Fahrzeug zur Verschiffung fast leer sein muss, haben wir leider etwas zu eng kalkuliert. Es fehlen 3 Liter und wir bleiben auf offener Strecke liegen, nachdem wir 80 Kilometer vergeblich auf eine Tankstelle entlang des Highways warten. Zum Glück fährt hinter uns ein anderer Deutscher, der Andreas bis zur nächsten Tankstelle mitnimmt. Eine Stunde später ist er mit einem gefüllten Kanister wieder da, zurück waren 2 Jungs aus der Gegend so freundlich, ihn zurück zum Auto zu bringen. Etwa 60 Minuten später als geplant erreichen wir Port Elizabeth, das uns mit Novemberwetter erwartet. Die Sonne scheint, es stürmt und hat knapp unter 10 Grad.

Da die Unterkunft direkt am Park & Ride-Parkplatz liegt, gehen wir zum Bus und lassen uns zum Nelson Mandela Bay Stadium chauffieren. Das klappt super und diesmal gibt es auch vor dem Eingang kleine Snacks und Getränke, wir vergeben reihenweise Pluspunkte an den Veranstaltungsort. Im Stadion müssen wir dann allerdings wieder Abzüge machen, Essen gibt es nur auf Ebene 2, wir sitzen jedoch auf Ebene 6 und müssen jedes Mal runter laufen. Auf den Plätzen ist es bitterkalt, der Wind pfeift durch die Reihen und viele Gäste sind bis auf einen Augenschlitz eingemummelt.


Leider wird es auch nach dem Anpfiff kaum wärmer, schon gar nicht ums Herz. Beide Teams dürfen auf keinen Fall verlieren, wenn man – bei eingerechneter Niederlage gegen den Gruppenfavoriten Brasilien – mit einem einzigen Sieg gegen Nordkorea eine Chance aufs Weiterkommen haben will. Entsprechend gibt es kaum Torchancen und es wird von Minute zu Minute kälter und langweiliger. Die Spieler ziehen sich Handschuhe über und die Damen am Eisstand wärmen sich an den Kühlboxen. Nach dem 0-0 geht es durchgefroren und ziemlich enttäuscht zurück ins Hotel. Nur Andreas kann 3 Punkte für die interne Tipprunde einstecken und damit mit David wieder gleichziehen, der bei Neuseeland – Slowakei richtig lag, natürlich jeweils ohne ordentlich Geld gewettet zu haben. Im Hotel wartet dann jedenfalls das nächste Highlight auf uns: Wir können seit Wochen endlich mal wieder ausschlafen.

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