Favoritensiege durch Brasilien und Spanien

Spanien - Honduras
Spanien – Honduras
Der Flug mit 1time ist besser als zunächst erwartet. Wie kann man eine Airline nur so nennen? Sicher und mit schmerzenden Knien dank fehlender Beinfreiheit landen wir nach 90 Minuten Flug in Johannesburg, wo uns unser Host Oliver freudig zurückerwartet. Wir sind ohne Probleme mit unserem Gepäck durch den Checkin gekommen, jetzt warten nur noch ein paar Klamotten in der Unterkunft, wahrscheinlich müssen wir dort doch noch ein wenig aussortieren. Der Nachmittag nach der Rückkehr ist entspannt, 3 Spiele auf der Leinwand und abends entpuppt sich Oliver wieder als Meister des Straußensteaks. Nur die Temperatur ist wieder gewöhnungsbedürftig, inzwischen friert es nachts.

Etwas unterkühlt genießen wir den Tag in der Sonne, bevor es gegen späten Nachmittag Richtung Soccer City geht. Brasilien spielt in der Todesgruppe gegen die Elfenbeinküste, unser 3. Spiel der Elfenbeinküste innerhalb eines halben Jahres. 4 andere Gäste aus unserer Unterkunft begleiten uns und versuchen am Stadion noch Tickets zu bekommen. Vergeblich, wie sich später herausstellt. Es bleiben zwar Plätze im Stadion frei, aber offiziell und auf dem Schwarzmarkt sind keine Karten mehr zu bekommen. Vom Park&Ride-Parkplatz, den wir diesmal dank lokalem Orientierungssinn problem- und staufrei erreichen, geht es zu Fuß etwa 20 Minuten bis zur Arena. Seit dem Eröffnungsspiel hat sich einiges getan. Es gibt inzwischen Fanartikelverkäufer und Anbieter von lokalen Köstlichkeiten am Stadion, drinnen dann auch Schilder an den Essbuden und am Ende sogar ein Bratwurststand (!).


Das Spiel ist leider schnell entschieden. Brasilien macht Druck und erzielt für unseren Geschmack viel zu früh das Führungstor. Ab dem Zeitpunkt ist das Spiel quasi entschieden, die Elfenbeinküste kämpft zwar mit etwas zuviel Härte, ist aber am Ende machtlos gegen den Rekordweltmeister. Kaka, Elano und vor allem Luis Fabiano schießen die Ivorer fast alleine ab. Nur ein Anschlusstreffer gelingt Drogba, der nach seiner Armverletzung nicht die volle Leistung bringen kann. So geht der Abend mit einem erwarteten Favoritensieg zu Ende, der Elfenbeinküste hilft im letzten Spiel nur ein Wunder um nach Portugals 7-0 gegen Nordkorea noch ins Achtelfinale zu kommen.

Tags drauf freuen wir uns auf Spaniens Spiel gegen Honduras. Auch hier gibt es trotz der Auftaktniederlage der Südeuropäer gegen die Schweiz keinen Zweifel an der Favoritenrolle des Europameisters. Die Südamerikaner haben ebenfalls noch keine Punkte (zum Auftakt 0-1 gegen Chile) auf dem Konto, daher geht es für beide Teams bereits um alles. Wir sind uns inzwischen sicher, den künftigen Weltmeister spätestens nach diesem Spiel gesehen zu haben. Argentinien, Brasilien, Deutschland, Spanien oder Portugal – eines dieser Länder wird es wohl machen.


Da wir diesmal andere Gäste zum Fanpark nach Sandton bringen müssen und die Autobahn danke Unfall oder Rush Hour leider total verstopft ist, können wir nicht den Weg zum Stadion wählen, der beim ersten Mal so gut geklappt hat. Wir fahren mit Navi, folgen Beschilderungen und anderen Fans und durchqueren so Johannesburgs unschönere Ecken, die man bei Dunkelheit besser meidet. Letztendlich finden wir nach 2 Stunden unseren alten Parkplatz, der diesmal nicht von Einheimischen sondern von der Polizei “bewacht” wird. Eine Stunde vor Anpfiff sind wir im Stadion und haben einen schönen Blick ins Rund des Ellis Park. Das Spiel läuft wie am Tag zuvor. Spanien macht ein frühes Führungstor und der Außenseiter ist damit chancenlos. Tatsächlich wird es ein Spiel auf ein Tor, Honduras verhält sich teilweise wie eine Regionalligamannschaft und hat spätestens nach dem 0-2 das Spiel abhakt. Spanien leistet sich den Luxus einen Elfer zu verschießen und gefühlt ein Dutzend Chancen nicht zu nutzen, so endet das Spiel nur 2-0.

Der Rückweg klappt wunderbar, in rekordverdächtigen 15 Minuten sind wir zurück in der Unterkunft. Ein freier Tag wartet auf uns, bevor wir am Tag drauf zum entscheidenden deutschen Vorrundenspiel fahren. Danach geht es zurück nach Deutschland, die WM-Stimmung auch in der Heimat erleben. Nach 7 Spielen sind wir tatsächlich etwas satt. Eine lange Zeit on the road neigt sich dem Ende.