Botswana

Die Republik Botswana (in deutscher Schreibweise „Botsuana“) wird aufgrund seiner politischen Stabilität, der wirtschaftlichen Entwicklung und der stetigen Verbesserung der Lebensumstände als „Musterland“ Afrikas bezeichnet.

Dies ist einerseits der Entdeckung reichhaltiger Diamantenminen zu verdanken, andererseits aber auch dem Umstand, dass die so gewonnenen Mittel auch tatsächlich überwiegend wieder in die Entwicklung des Landes investiert wurden. In vorkolonialer Zeit war das Gebiet des heutigen Botswana von mehreren kleinen Königreichen des Volkes Tswana beherrscht, das auch Namensgeber des Landes ist und auch noch heute mit gut 75% den größten Bevölkerungsanteil bildet. Inzwischen leben aber auch Rund 800.000 Flüchtlinge in Botswana, die größtenteils vor Unruhen in Simbabwe geflohen sind.

Von 1885 bis 1966 war Botswana unter dem Namen „Bechuanaland“ größtes britisches Protektorat. Nach der Unabhängigkeit erlangte das Land schnell Stabilität, Präsident Ian Khama regiert seit April 2008 die Parlamentarische Republik, die Wahlen gelten als frei und fair und es gibt eine stabile Währung, den Pula. Amtssprachen sind Englisch, das vor allem in Politik und Medien genutzt wird, und die Bantusprache Setswana, das die Bevölkerung zur Kommunikation verwendet und auch Unterrichtssprache in der Grundschule ist. In Botswana gibt es jedoch keine Schulpflicht, obwohl bereits seit 1980 eine Alphabetisierungskampagne der Regierung läuft.

Der Diamanten-Export macht auch heute noch über 70 % des Gesamtexportwertes aus, daneben ist der Tourismus eine große Einnahmequelle. Botswana hat die 1,5-fache Größe von Deutschland, aber nur 1,8 Millionen Einwohner, damit gehört es zu den am dünnsten besiedelten Ländern der Erde. Hauptgrund dafür ist die Kalahari-Wüste, die einen Teil des Landes bedeckt und nur wenige Lebensräume bietet. Anders sieht es jedoch im Norden des Landes aus.

Das Okavangodelta ist eines der größten und tierreichsten Feuchtgebiete Afrikas. Der in Angola entspringende Fluss Okavango fächert sich hier auf uns versickert in der Kalahari-Wüste. Flusspferde, Elefanten, Giraffen, zahlreiche Antilopenarten, Löwen, Leoparden, Geparde und Zebras sind hier in freier Natur zu beobachten, das Gebiet ist daher für den Tourismus sehr beliebt. Auf der road to south africa werden wir sowohl hier als auch im Chobe Nationalpark vorbeikommen. Dort hoffen wir auch die Flusspferde „kubu“, die Antilopen „puku“ und Kaffernbüffel zu Gesicht zu bekommen.

Ein großes Problem Botswanas ist die hohe Aids-Rate und die damit verbundene hohe Sterblichkeit. Etwa 24% der Erwachsenen sind mit HIV infiziert, durchschnittliche alle 3 Stunden stirbt ein Mensch im Land an den Folgen der Krankheit. Die durchschnittliche Lebenserwartung sank von 63 Lebensjahren im Jahre 1991 auf 31 Lebensjahre im Jahr 2004. In den letzten 2 Jahren ist es der Politik durch weitereichende Gesundheitsmaßnahmen gelungen, die Infiziertenquote um gut 1/3 nach unten abzusenken. Dies war auch äußerst notwendig, da die Krankheit nicht nur für jeden einzelnen eine Bedrohung ist, sondern bei weiterer Ausbreitung auch für das gesamte Staatswesen, da mit einem Zusammenbruch der Volkswirtschaft gerechnet werden müsste. Bisher scheinen die Maßnahmen zu greifen, was erneut die Vorreiterrolle Botswanas in Afrika darstellt.