Mali
Die Republik Mali gehört zu den ärmsten Ländern der Erde. Zwei Drittel der gesamten Landesfläche werden von der Wüste Sahara bedeckt. Insbesondere im Nordosten des Landes herrschen Trockenheit, Hitze und Dürre und landwirtschaftliche Nutzung ist nahezu unmöglich.
Im Südwesten des Landes ist die Situation trotz eines fehlenden Meereszugangs etwas besser, da Erdnüsse, Mais, Hirse und Baumwolle angebaut werden können. Armut, Unterernährung und mangelnde Hygiene führen aber weiterhin dazu, dass Mali im Human Development Index den fünftletzten Platz 178 einnimmt. 81 % der malischen Bevölkerung über 15 Jahre sind Analphabeten. Mali, das in der Landessprache Bambara „Nilpferd“ bedeutet, war bereits im Mittelalter besiedelt. Ursprünglich befand sich auf dem heutigen Territorium das Reich Ghana (nicht zu verwechseln mit dem heutigen Staate Ghana), welches im 11. Jahrhundert zerstört wurde und wo im 14. Jahrhundert das größte westafrikanische Reich, das Reich Mali, entstand. Durch die marokkanische Invasion im 17. Jahrhundert und die spätere französische Kolonialisierung verlor Mali allerdings an Bedeutung.
Während der Kolonialzeit war das Land Teil von Französisch-Westafrika. Trotz seiner Armut gilt Mali heute als gelungenes Beispiel einer Demokratisierung in Afrika. Nach der Unabhängigkeit 1960 wurde für afrikanische Verhältnisse früh die Industrialisierung gefördert, inzwischen gibt es gute Beziehungen zu den Staaten der EU. Auch politisch ist das Land verhältnismäßig stabil, seit 1992 wird das Land demokratisch regiert. Dennoch gibt es immer wieder Probleme mit den Nomadenvölkern der Tuareg, die vor allem im Nordosten des Landes leben und die für die Anerkennung ihrer Lebensweise im Land kämpfen. Die Auslandsbeziehungen sind vor allem durch die ehemalige Kolonialmacht Frankreich geprägt, aber auch andere Länder haben ihre Beziehungen zu Mali in den letzten Jahren intensiviert. Mali scheint auf dem richtigen Weg zu einer friedlichen Zukunft zu sein.
Die mit Abstand größte Stadt in Mali ist die Haupt- und einzige Millionenstadt Bamako, die in der Landessprache „Krokodilrücken“ bedeutet und mit der Leipzig eine partnerstädtische Verbindung hält. Obwohl eher klein, ist auch Djenné sehr bekannt. Die Stadt stellt das Zentrum der mittelalterlichen Lehmarchitektur im Obernigergebiet dar. Die berühmte Große Moschee wurde 1998 gemeinsam mit der Altstadt von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Der Zutritt zur Moschee ist nur Muslimen gestattet. Der Islam ist mit 90 % die am meisten verbreitete Religion der Bevölkerung in Mali. Durch das Land fließt der Niger, drittlängster Strom in Afrika. Dieser dient als Wasserquelle für die Landwirtschaft, zur Fischerei und als Transportweg. Versandung verringert jedoch zunehmend die Schiffbarkeit.