Republik Kongo
Die Republik Kongo liegt auf Höhe des Äquators und wird häufig auch als Kongo-Brazzaville bezeichnet, um sie nicht mit dem Nachbarland Demokratische Republik Kongo zu verwechseln. Die Haupt- und einzige Millionenstadt des Landes Brazzaville liegt im Süden.
Haupteinnahmequelle und wichtigster Wirtschaftszweig ist der Erdölabbau. Aus diesem Geschäft stammen 90 % der Exporterlöse, 70 % der Staatseinnahmen und 60 % des Bruttoinlandsproduktes. Auch die Fortwirtschaft ist sehr wichtig, ein Großteil des Landes ist vom tropischen Regenwald bedeckt. Der Anteil an Viehhaltung ist vor allem wegen der Tsetsefliege unbedeutend.
Die Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo Kinshasa liegt aus Brazzaville gesehen am gegenüberliegenden Ufer des Kongo, der hier die Landesgrenze darstellt und mit einer Fähre überquert werden kann. In den 1880er Jahren eroberte Pierre Savorgnan de Brazza (nach dem Brazzaville benannt ist) das Land und stellte es unter dem Namen „Mittelkongo“ unter französische Kolonialherrschaft. Als dann 1910 Französisch-Äquatorialafrika gegründet wurde, war Mittelkongo zusammen mit den weiteren französischen Koloniegebieten Gabun, Tschad und Ubangi-Schari (die heutige Zentralafrikanische Republik) enthalten und stellte mit Brazzaville die Hauptstadt dieser Großkolonie.
Zum Ende der Kolonialzeit 1958 wurde die Kolonie wieder aufgeteilt, Mittelkongo wurde in „Republik Kongo“ umbenannt und am 15. August 1960 unabhängig. Es dauerte allerdings Jahre, bis in dem Land Stabilität eintrat. Unruhen und Putsche führten immer wieder zu politischen Wechseln, bis 1966 eine Einheitspartei gegründet wurde. Die Beziehungen zur Sowjetunion wurden verstärkt und Kongo wurde zur Volksrepublik. Diese hielten allerdings nur bis zum Ende des Sozialismus, was dazu führte, dass der sich seit 1979 im Amt befindende Präsident Denis Sassou-Nguesso bei der Wahl 1992 dem neuen Machthaber Pascal Lissouba unterlag, auch wenn diesem Wahlmanipulation vorgeworfen wurde. Lissouba versuchte mit allen politischen und millitären Mitteln seinen schnellen Sturz zu verhindern, was zu einem Bürgerkrieg im Land führte. Dieser kostete ca. 1.500 Menschen das Leben, große Teile der Infrastruktur wurden zerstört.
Erst 1997 intervenierten angolanischen Truppen und verhalfen den ins Exil geflohenen Ex-Präsident Sassou-Nguesso wieder zur Amtsübernahme. Er versuchte dem Land wieder zu einem Aufschwung zu verhelfen und setzte für 2002 Wahlen an. Da Lissouba nicht antreten durfte gewann Sassou-Nguesso mit 90% der Stimmen. 2009 wurde er mit 79% im Amt bestätigt.