Apfelkuchen in der Wüste

In die Wüste Namibias
In die Wüste Namibias
Nach dem Temperatur- und Kulturschock in Swakopmund zieht es uns ins Inland Namibias, Richtung Namib-Naukluft Park, wo wieder ordentliche touristische Highlights und Temperaturen über 20 Grad zu finden sind. Direkt hinter dem Ortsausgang von Swakopmund beginnen die Dünen, eine wirklich erstaunliche Ortsausfahrt. Eben noch in der wirklich sauberen Strandstadt, jetzt mitten in der Wüste. Über die Küstenstraße erreichen wir Walfish Bay, wo Millionen Flamingos im seichten Gewässer ein Bein ins kühle Nass halten. Leider sind die Tiere ziemlich scheu und lassen sich nicht von der Nähe betrachten.

Dann beginnt wieder die Wüste. 100 trostlose Kilometer Pistenfahrt mit leichter Steigung und wir erreichen den ersten Pass auf knapp 1.000 Meter Höhe. Der Ausblick ist großartig, wir sind leider recht spät dran und können nicht an jeder Kurve anhalten. Als die Sonne schon langsam das Abendrot annimmt, erreichen wir Solitaire, eine kleine Ortschaft mit einer Bäckerei. Der hier hergestellte Apfelkuchen ist im ganzen Land bekannt ist und wir überzeugen uns natürlich persönlich. Es wurde tatsächlich nicht übertrieben, die riesigen Stücke schmecken einfach großartig. Leider drängt auch hier wieder die Zeit und es geht weiter über den südlichen Wendekreis in unsere Unterkunft kurz vor der Einfahrt zum Park in Sesriem. Hier wartet eine schöne Lodge auf uns und ein geselliger Abend mit dem Barkeeper, der sich offensichtlich selbst als besten Kunden hat.

Morgens betreten wir dann den Park. Von Sesriem nach Sossusvlei sind es gut 70 Kilometer, rechts und links bieten sich unglaubliche Anblicke von bis zu 325 Meter hohen roten Sanddünen. Bei jedem Stopp wird ein Ball ausgepackt und wild durch die Wüste gebolzt. Die WM kommt näher und wir sind durch das viele Sitzen im Auto ein wenig unausgelastet. Düne 45 wird schließlich über den Kamm erklommen. Verschiedene Strategien werden entwickelt, dennoch geht es bei den meisten nach 2 Schritten vorwärts mindestens einen Schritt zurück. Von oben haben wir eine gigantische Sicht über die Region. In solchen Fällen wünscht man sich einen Schlitten für den Weg bergab, da die Füße aber ziemlich brennen, ist man zu Fuß ähnlich schnell.


Die Straße wird zwischen den Dünen immer enger und am Ende müssen wir sogar mal wieder durch Tiefsand fahren, um zu der Freifläche umringt von Dünen zu gelangen. Eine wirklich beeindruckende Landschaft, die zu den ältesten und trockensten Flecken der Erde gehört. Die Sonne brennt und wir flüchten in die von Bäumen gespendeten Schatten. Kaum ist die Mittagssonne über ihren Zenit hinweg, bekommen wir leichten Hunger und machen uns auf den Weg zurück nach Windhoek, um von dort weiter nach Botswana zu fahren. Wir helfen noch einer deutschen Familie, die im Urlaub ist und die im Tiefsand ihren Meister gefunden hat und schieben tatkräftig, da es zu sandig für den Seilwindeneinsatz ist. Erfolgreich geht es für sie und uns weiter Richtung Parkausgang. Ganz bis in die Hauptstadt schaffen wir es aber nur in 2 Tagen, daher bleiben wir noch eine Nacht in der Wüste und genießen ein weiteres Stück Apfelkuchen.