Willkommen in Südafrika
Von Gaborone ist es nur noch einen Katzensprung bis zur Grenze. Die letzten Pula werden an Supermarkt oder Tankstelle ausgegeben und dann sind wir auch schon in Südafrika. Nach 3 europäischen und 16 afrikanischen Ländern haben wir unser Ziel erreicht.
Fast 24.000 Kilometer liegen seit Deutschland hinter uns und wir werden vom WM-Gastgeber freudig begrüßt. An fast jeder Laterne hängen Fahnen, Autos sind geschmückt und Schüler auf dem Weg nach Hause haben ihre Vuvuzelas dabei. Diese sind lauter als unsere vom Dschungelschlamm noch leicht gebeutelte Hupe, uns fürchtet es ein wenig vor der Lautstärke im Stadion. Aus vorbei fahrenden Autos winken Menschen, jubeln, hupen und begrüßen uns überaus freundlich im Gastgeberland. Die Welt zu Gast bei Freunden, das ist spürbar.
Unser erstes Ziel ist Sun City, eine Art Disneyland mit dem zweitgrößten Casino der Welt. Nördlich der WM-Stadt Rustenburg finden wir mitten in der Wüste eine eigene Welt mit Hotels, Springbrunnen und Leuchtreklame. Wir verbringen den Abend am Roulettetisch, vor Daddelautomaten und beim Blackjack, doch nach mehreren Glückssträhnen gewinnt am Ende wie immer nur die Bank. Morgens geht es dann los Richtung Johannesburg. Nachdem wir das Stadion in Rustenburg zunächst nur von der Autobahn am Horizont gesehen haben, machen wir einen kurzen Abstecher, allerdings ist der Neubau weiträumig abgesperrt. Es werden die letzten Vorkehrungen getroffen: Straßenmarkierungen werden nachgezogen, Schlaglöcher gestopft, Fahnen aufgehängt und Catering angekarrt, bevor am Samstagabend England und die USA aufeinander treffen.
Nach einem Fotostopp geht es weiter in die 100 Kilometer entfernte Hauptstadt Pretoria. Auch hier fahren wir direkt zum Stadion und kommen diesmal sogar richtig nah dran. Da die Arena wie in Arsenal oder Bielefeld direkt in einem Wohnviertel liegt, parken wir in einer Seitenstraße und machen einen Fußmarsch zum Eingang. Auch hier ist die WM-Vorfreude greifbar, fast alle Leute tragen Klamotten von Bafana Bafana, der südafrikanischen Nationalmannschaft. In der ganzen Stadt ist richtig viel los. Straßenverkäufer bieten Fahnen oder Außenspiegelüberzieher in Landesfarben an, Vuvuzelas dröhnen an jeder Ecke.
Als wir gegen späten Nachmittag unser Quartier in Johannesburg erreichen, sind wir total begeistert. Das Grundstück liegt etwas außerhalb der Stadt an einem Hang mit großem Garten und sehr freundlichen Besitzern. Der gebürtige Deutsche Hausherr Oliver und seine südafrikanische Frau stellen uns einen Teil ihrer Häuser zur Verfügung und begrüßen uns mit 8 Hunden, frischem Bier und Burgern. Dank Internet können wir mal wieder etwas arbeiten, es stehen diverse Termine in den nächsten Tagen an. Wir werden einige Leute wiedersehen, mit denen wir im Rahmen der Tour zu tun hatten. Sponsoren, Kollegen, Kunden, Freunde, letztendlich treffen sich alle in Südafrika wieder. Nur noch 2 Tage bis zum Auftaktmatch Südafrika gegen Mexiko. Die Vorfreude steigt!