Vom Regen in die Traufe: Deutschland – Serbien

Podolski verschießt
Podolski verschießt
Nach dem enttäuschenden ersten Spiel in Port Elizabeth Portugal – Elfenbeinküste und dem anhaltenden Schmuddelwetter haben wir 2 Tage fast frei und können endlich mal wieder relaxen.

Kein Rumgefahre, kein Stadionbesuch, keine Pressetermine. Wir brunchen in einem Cafe und bringen anschließend David von SPORT BILD zum Flughafen. Die letzten Tipps für die nächsten Spiele werden ausgetauscht und dann geht es für ihn zurück Richtung Deutschland. Nun sind wir nur noch zu zweit und haben noch gut eine Woche mit 4 Spielen vor uns, bevor auch wir uns auf die Rückreise machen. Der Versuch nachmittags endlich shoppen zu gehen fällt aus, da irgendein Feiertag ist und die Läden geschlossen sind. Also verbringen wir den Tag vor dem Fernseher und betrachten die potenziellen Viertelfinalgegner der Deutschen.

Am nächsten Tag wir das letzte Auto verschifft. Marco von der Spedition holt uns am Hotel ab und wir fahren zusammen in den Hafen. Zum Glück reicht der Sprit diesmal gerade so. Diesmal brauchen wir nur wenige Minuten und wir machen uns erst mal ohne Fahrzeuge auf den Weg. Ein ungewohntes Gefühl nach 11 Wochen mit unseren Kias. Zum Glück ist Taxi fahren hier nicht teuer und die Stadt macht einen sehr sicheren und freundlichen Eindruck. Nach dem Frühstück gehen wir endlich shoppen und kaufen Wintermützen und Mitbringsel. Dann fahren wir zum Fan Fest, da der Regen sich über Nacht verzogen hat und es in der Sonne einigermaßen auszuhalten ist. Das Public Viewing findet in einem Cricket-Stadion statt, es sind kaum Leute anwesend, aber erstens interessiert Argentinien gegen Südkorea ja auch kaum jemanden und zweitens ist es vormittags an einem Wochentag. Die Anzahl der Ordner entspricht in etwa denen der Fans, wir machen es uns auf dem Rasen vor der Leinwand in der Sonne mit einem Bier bequem. Als die Sonne langsam hinter der Tribüne verschwindet, verspeisen wir noch einen Kudu-Steak-Burger und laufen dann den Weg zurück zum Hotel. Es ist ein Fußmarsch von knapp 60 Minuten, das sind wir gar nicht mehr gewohnt.


Am nächsten Morgen steht das Deutschland-Spiel gegen Serbien auf dem Zettel. Bereits um 11 sind wir mit dem Shuttle in Stadionnähe, es ist noch kaum etwas los. Im Vergleich zu Durban sind die deutschen Fans diesmal in der Überzahl und fallen in die lokalen Liqueur Stores ein. Unsere Plätze befinden sich diesmal in der besten Kategorie, Unterrang und genau in der Sonne. Es ist also angenehm warm und das Budweiser schmeckt komischerweise auch schon. Das Spiel beginnt wie der Sieg gegen Australien. Deutschland drückt und versemmelt die ersten Chancen, Serbien steht aber gut und kann immer wieder kontern.

Während der Schiri noch die Aggressionen der Fans wegen seiner Kleinkariertheit auf sich zieht, hat Miro Klose dies scheinbar noch nicht begriffen und holt sich den Platzverweis ab. Beim nächsten Angriff fällt das Tor für Serbien, das einzige an diesem Tag. Die Jungs vom Balkan verteidigen gut und Deutschland fällt mit 10 Mann zu wenig ein und dann verschießt Poldi auch noch einen Handelfmeter. So muss nächste Woche ein Sieg gegen Ghana her, um als Gruppensieger in die nächste Runde zu gehen. Ein Unentschieden könnte ebenfalls reichen, da ist aber das Ergebnis von Ghana gegen Australien noch entscheidend.

Wir machen uns nach dem Spiel auf den Weg zum Public Viewing, wieder ist fast nix los. Nachdem uns nach der ersten Halbzeit von USA – Slowenien zu kalt wird, geht es für die zweite Halbzeit zurück ins Hotel, diesmal schlauerweise mit dem Bus. Hier packen wir unsere Taschen und müssen (wie eigentlich schon eingeplant) Shirts, Schuhe und Isomatten zurücklassen, die Koffer sind einfach zu voll. Am nächsten Morgen fliegen wir zurück nach Johannesburg, wo wir uns noch 3 spannende Spiele ansehen werden. Bei Brasilien gegen Elfenbeinküste geht es für beide um wichtige Punkte, Europameister Spanien muss nach der Auftaktniederlage gegen die Schweiz unbedingt gegen Honduras gewinnen und dann sehen wir noch das entscheidende deutsche Vorrundenspiel gegen Ghana. Anschließend geht es hoffentlich ohne die Nationalmannschaft zurück in die Heimat.