Langer Ritt nach Bamako
Nach einer Horrornacht mit 4 Stunden Schlaf bei über 30 Grad ohne Klimaanlage geht es morgens um 6.00 Uhr weiter zur Grenze nach Mali. 6.00 Uhr war zumindest angedacht, einige Teilnehmer kommen heute aber besonders schlecht in die Gänge, so dass wir erst um 7.00 Uhr zurück auf der Strecke sind.
Wir haben heute eine sehr lange Etappe und wissen jetzt schon, dass wir unseren Tageszeitplan wohl nicht einhalten werden. Nach 5 Tagen in Mauretanien freuen wir uns auf neue Eindrücke in Mali. Der Weg zur Grenze erweist sich als anstrengend, die Straßen werden weiter schlechter, die Löcher auf den Straßen größer, die Kontrollen häufiger und länger. Wir erreichen statt um 9.30 Uhr um 14.00 Uhr die Grenze zu Mali. Die Ausreise aus Mauretanien geht unproblematisch, die Einreise nach Mali hingegen zieht sich wie Kaugummi. Wir holen erst die Visa, dann dürfen wir weiter, müssen aber noch zum Zoll, Gepäckkontrolle. Kofferraum auf, alle Taschen raus und dann geht es los. Jedes Shirt, jedes Telefon möchten die Zöllner geschenkt haben, das Duschgel hingegen wird abgelehnt. Wie gut, dass wir alle wichtigen Artikel auf der Rückbank “versteckt” haben, die die Zöllner nicht kontrollieren. In Afrika ist nicht immer alles logisch.
Wir können jetzt weiterfahren, Mali scheint ganz anders als Mauretanien zu sein. Die Menschen sind offener, wir werden überall freundlich begrüßt. Unser eigentliches Ziel Bamako scheint weit weg, wir fahren dennoch und kommen langsam in die Dunkelheit. Leider gibt es in Mali nicht an jeder Ecke ein Hotel, wir finden allerdings 100 km vor Bamako ein kleines Hotel, aber bei genauem Hinsehen scheint es ein Stundenhotel zu sein, wir entschließen uns zur Weiterfahrt und kommen eine Stunde später nach Bamako. Bamako ist die Hauptstadt Malis mit über 1 Mio. Einwohnern. Das urbane Treiben gefällt uns sehr, viele Leute auf der Straße, alles ist bunt. Wir decken uns erst mal mit der neuen Währung ein und gehen was Essen. Direkt im Zentrum finden wir ein super Suite-Hotel mit dem Charme der 70er Jahre. Der Tag war lang und anstrengend, wir fallen mal wieder todmüde ins Bett.
Am nächsten Morgen können wir etwas ausschlafen, um 9.00 Uhr verlassen wir Bamako. Leider treibt uns der Zeitplan, in Bamako hätten wir gerne die Stadt noch ein paar Stunden länger erkundet. An der ersten Kreuzung werden wir gleich von der Polizei angehalten, angeblich sind wir falsch abgebogen. Nach einer längeren Diskussion und einem kleinen finanziellen Anreiz in Höhe von 75 Cent sperrt die Polizei kurzfristig die Hauptstraße, damit wir ungestört in die richtige Richtung durch den Gegenverkehr wenden können. Wieder was gelernt…
Nun geht es weiter nach Djenné, mit seiner großen Lehmmoschee sowie dem Montagsmarkt. Wir kommen bei Anbruch der Dunkelheit an die Fähre, die nach Djenné fährt. Djenné liegt auf einer Insel und ist nur über die Fähre erreichbar. Zurzeit ist gerade Trockenzeit, der Wasserstand ist niedrig, so dass die Fahrt nur wenige Minuten dauert. Wir fahren ins Hotel, das wie alle Bauten in Djenné aus Lehm gebaut wurde. Wir machen noch einen kleinen Rundgang und finden ein Restaurant, wo wir draußen sitzen können. Es sind auch um 20 Uhr noch weit über 30 Grad, aber immerhin können wir nun wieder Bier trinken. Die fünf Tage vorher in Mauretanien gab es keinen Alkohol zu kaufen. Morgen wollen wir wieder früh hoch und auf den berühmten Montagsmarkt gehen