Frequently Asked Questions

Wie ernährt ihr euch?

Ziege zum Abendessen
Ziege zum Abendessen

Unterschiedlich. Morgens gibt es ein Frühstück, das wir meistens im Hotel einnehmen. Wenn wir aber schon früh auf die Piste müssen, dann schmiert Grazyna auch gerne mal Brote während der Fahrt. Sehr lecker! Tagsüber kommt es sehr darauf an, wie und wo wir unterwegs sind. Bei langen Etappen haben wir kaum Zeit für einen Stopp, also fällt das Essen aus oder wir haben noch Kleinigkeiten vom letzten Einkauf an Bord. Hin und wieder bietet sich auch die Gelegenheit am Straßenrand Nahrung zu kaufen, Brot und Obst sind dabei am beliebtesten.

Abends essen wir entweder im Hotel oder in einem hotelnahen Restaurant. Je nach Ankunftszeit kann sich das auch gerne mal bis 23 Uhr hinziehen. Vielen hängt der Magen ab Nachmittags ziemlich durch, aber wir vergessen leider häufig etwas vorausschauend einzukaufen. Nur Getränke haben wir eigentlich immer auf Vorrat dabei, diese kriegt man allerdings auch fast überall am Straßenrand. Leider ist die Auswahl sehr beschränkt. Zu den Produkten der Coca-Cola-Company und Wasser gibt es kaum Alternativen. Manche Hotels bieten frisch gepresste Säfte, diese werden dankend entgegengenommen.

Wie steht es um eure Gesundheit?

Malarone
Malarone
Unterschiedlich. So richtig erwischt hat es zum Glück noch niemanden. Dank Prophylaxen und Impfungen im Vorfeld der Tour haben wir die Gefährdung durch schlimmere Krankheiten minimieren können. Dennoch sind Hitze, einseitige Ernährung und hygienische Missstände auch nicht spurlos an uns vorbeigegangen. Gerne würden wir mehr Früchte und Snacks am Straßenrand probieren, häufig ist die Skepsis gegenüber der Zubereitung ein KO-Kriterium.

Bis auf Magenprobleme mit “oben und unten wieder raus”, Sonnenbrand und leichte Erkältungen aufgrund der klimaanlagenbedingten Temperaturunterschiede in Auto oder Hotelzimmer sind wir bisher gesund geblieben. Viel Flüssigkeitsaufnahme, ein gesunder Blick auf manche Nahrungsmittel und dem Fernbleiben von stehenden Gewässern sei Dank. Leitungswasser wird natürlich nur zum Duschen genutzt. Wir hoffen, dass es bei kleineren Wehwehchen bleibt.

Wie übernachtet ihr?
Unterschiedlich. Man muss sich in Afrika vom europäischen Hotelstandard verabschieden. Zwar gibt es hier auch Luxushotels, diese sind einerseits sauteuer und bieten ja andererseits auch nicht das Afrika, was wir gerne erleben möchten. Sonst hätten wir ja gleich direkt nach Südafrika fliegen können.

Bisher haben wir in der Wüste gezeltet und sonst immer in Hotels geschlafen. Auch hier gibt es Klassenunterschiede. Die Ansprüche gehen zum Teil auseinander (Sauberkeit, gesicherter Parkplatz, Internetanschluss, etc.), deshalb ist es schwer, jeden Tag eine geeignete Herberge zu finden. Oliver hat teilweise Hotels vorreserviert, teilweise müssen wir vor Ort suchen, weil unser Zeitplan nicht genau durchstrukturiert war oder wir zu schnell oder zu langsam vorankommen. Hier hilft der Lonely Planet, von dessen Tipps wir bisher nicht enttäuscht wurden.

Bei spontanen Stopps werden erst mal die Zimmer inspiziert, gegen Einfach hat niemand etwas, aber ekelig sollte es nicht sein. In Raum 201 funktioniert die Klimaanlage nicht, dafür tropft es bei Raum 167 durch die Decke. Dann doch lieber Raum 112 ohne Duschkopf, dafür hat die 1 Sender mehr im TV-Gerät. Insgesamt hat – von 2-3 Ausnahmen mal abgesehen – auch immer geklappt, so dass wir uns nachts gut von den Touren erholen konnten.

Wie bezahlt ihr?

Währungen
Währungen

Unterschiedlich. Grundsätzlich ist es sehr schwer, die Reisezahlungsmittel einigermaßen zu kontrollieren. Bei so vielen Ländern gibt es viele unterschiedliche Währungen, teilweise kann neben der lokalen Währung auch mit US-Dollar oder Euro bezahlt werden. Immerhin gibt es den westafrikanischen CFA, der in einigen Ländern übergreifend gilt und fest an den Euro gebunden ist. Leider gibt es dann 2 Länder später den zentralafrikansichen CFA, der den gleichen Wert hat, aber andere Scheine und Münzen. Jeder von uns hat daher eine gewisse Menge an Cash dabei, Oliver natürlich am meisten, weil er die Hotels bezahlen muss.

Das Abheben von lokaler Währung ist ebenfalls nicht leicht. Automaten funktionieren nicht mit Mastercard sondern nur mit VISA, spucken teilweise nur kleinere Beträge aus oder sind auf eine Abhebung / Tag limitiert. So tauschen wir hin und her, untereinander oder mit Einheimischen, da natürlich zu einem minderwertigen Wechselkurs. Jedes Mal hinter der Grenze die gleichen Fragen. Wo kriege ich Geld her, wie viel Geld brauche ich für 3 Tage in dem Land und wie werde ich es am Ende wieder los, wenn ich noch was übrig haben sollte? Insgesamt kriegen wir es sehr gut hin, auch wenn manche inzwischen mehr Euro in der Tasche haben, als sie mitgebracht haben, dafür andere kein einzigen Cent am Automaten bekommen.

Wie pflegt ihr die Website?

Bei der Arbeit
Bei der Arbeit
Unterschiedlich. Für das Hochladen von Artikeln, Videos und Bildern ist eine einigermaßen schnelle Internetverbindung notwendig. Diese ist leider häufig keine Selbstverständlichkeit, wie in Europa. In den entlegenen Regionen (Wüste, Dschungel), konnten wir lediglich alles vorbereiten, so dass wir bei einer Internetverbindung schnell reagieren können. In den Großstädten gibt es häufig freie WLANs, in den Hotels gibt es auch meistens Internet. Ansonsten sind wir auch schon mit 5-6 Leute in ein Internetcafe eingefallen und haben die Leitungen zum Glühen gebracht.

Falls wirklich mal gar nichts geht, können wir über das Satellitentelefon zumindest twittern und seit Nigeria über eine UMTS-Karte kleine Texte schicken oder Mails beantworten. Für Fotos oder gar Videos reicht die Bandbreite allerdings nicht, daher gibt es häufig Verzögerungen mit dem Tagebuch oder Email-Antworten.

Wie reagieren die Afrikaner auf euch?

Kinder
Kinder
Unterschiedlich. Wir fallen mit den Fahrzeugen natürlich unglaublich stark auf. In den ärmeren Ländern führte das häufig dazu, dass Kinder und Erwachsene betteln kamen, da aus deren Sicht Menschen in solch neuen Autos ja automatisch reich sein müssen. Wir haben 2 Franzosen getroffen, die die Tour in einem Renault R4 absolvieren. Sie meinten, dass sie kaum angehalten werden, weil aufgrund der Fahrzeugoptik ja kein Geld vermutet.

In den etwas wohlhabenderen und touristisch erschlosseneren Ländern hielten die Menschen einen etwas respektvollen Abstand, betrachteten uns genau und freuten sich dennoch über jede noch so kleine Aufmerksamkeit unsererseits. Möglicherweise ist dieses Phänomen auch aufgrund der Glaubensrichtung des einzelnen Landes so, ganz genau haben wir das noch nicht herausbekommen. Dennoch bedeutet es natürlich immer wieder für uns, einzuschätzen, ob der freundliche Herr an der Grenze den Lack bzw. die Folie nun wirklich einfach nur so cool findet, oder ob er uns hinten rum etwas verkaufen will.

Die Reaktionen der Kinder sind ebenfalls sehr unterschiedlich. Viele greifen sofort nach den Händen und wollen die Stolz durch die Stadt begleiten, andere winken dir fröhlich von der anderen Straßenseite zu, rennen dann aber heulend zu ihrer Mutter, wenn man auf sie zu geht und ihnen einen Ball schenken will. Insgesamt haben die Menschen in Ghana und Nigeria möglicherweise auch so positiv auf uns reagiert (stressfreie Polizeikontrollen, winkende Motorradfahrer und Passanten), weil sie englisch sprechen und sofort versehen, was mit “road to south africa” gemeint ist. In den frankophonen Ländern leuchtet das möglicherweise nicht jedem sofort ein.

Wie ist das Wetter?

Hitze in Mali
Hitze in Mali

Unterschiedlich. Da wir durch alle 4 Jahreszeiten fahren, ändert sich das Wetter etwa alle 10-14 Tage. Bei klirrender Kälte sind wir in Hamburg gestartet, ab Spanien wurde es frühlingshaft und die Temperaturen stiegen über 25 Grad. So ging es dann in Marokko weiter, die Temperatur stieg und stieg. Von Regen keine Spur, lediglich ein paar Wölkchen am Himmel. Der Temperaturhöhepunkt war dann in Mali erreicht: 52 Grad! Bei einem leichten Wind hatten wir das Gefühl dass uns ein Fön direkt ins Gesicht pustet. Südlich von Mali wurde es dann wieder angenehmer, 40 Grad waren dennoch keine Seltenheit.

Erst in der Elfenbeinküste, als es Richtung Meer ging, wurde das Klima etwas kühler und wir hatten den ersten Regen. Entlang der Küste bis nach Nigeria war es eigentlich konstant zwischen 30 und 35 Grad, dafür begann es häufiger zu regnen. Inzwischen sind wir im Regenwald angekommen und es regnet fast jeden Tag 2 Stunden in Strömen. Dies wird bis Angola so weitergehen, erst dort wird es wieder kälter, da auf der Südhalbkugel ja Winter ist. Dann können die seit Hamburg im Koffer liegenden langen Hosen wieder herausgeholt werden. Insgesamt war die Durchquerung der 4 Jahreszeiten sicherlich eine Schwierigkeit beim Kofferpacken, da wir bei der Auswahl entsprechend breit aufgestellt sein müssen.

Wie sind die Straßenverhältnisse?

Bauarbeiten
Bauarbeiten
Unterschiedlich. Es gibt im Prinzip 4 Straßentypen, die wir bisher befahren haben.

1. Asphalt: In Europa (Belgien mal ausgenommen), Marokko, Kamerun, Ghana, Togo und Benin waren die Straßen größtenteils gut, man kann sich auf den Straßenverkehr konzentrieren und muss nicht gleichzeitig noch auf Schlaglöcher achten. Hier kann gut und gerne 120 gefahren werden, auch über längere Abschnitte.

2. Asphalt mit Schlaglöchern: Diese Zustände bedeuten höchste Aufmerksamkeit, da man einerseits schnell fahren kann, allerdings immer wieder kurzfristig reagieren muss. Wir helfen uns gegenseitig über die Funkgeräte, so kann das erste Auto die folgenden Fahrzeuge warnen, wenn mal wieder hinter der Kurve der halbe Straßenbelag fehlt. Die Ansagen klappen auch bei Überholmanövern ziemlich gut. Besonders schwer wird es bei Regen, da die Löcher dann volllaufen und nicht mehr zu erkennen sind.

3. Ungeteerte Piste: Auch hier müssen wir extrem aufmerksam sein. Auf gut zu befahrende Abschnitte folgen tiefe Löcher, besonders in Senken, wo das Wasser abfließt. Immer wieder gibt es Überraschungen und die Stoßdämpfer sind gefordert. Häufig müssen wir Slalom fahren. Da in vielen Ländern die Straßen gerade neu geteert werden, gibt es häufig eine Nebenstrecke, die dann von den LKWs zerstört ist und wir gerne in 3 Monaten nochmal wiederkommen würden, um die nagelneue Strecke nutzen zu können.

4. Offroadpiste: Entweder die Wassermassen haben die Strecke so ausgespült oder wir haben absichtlich Abschnitte gewählt, die bewusst sehr langsam und vorsichtig zu befahren sind. Überall liegen größere Steine, es gibt tiefe Furchen und heftige Erdlöcher, der Beifahrer muss häufig aussteigen und durch Handzeichen helfen, damit man nicht aufsetzt oder sich fest fährt. Hier brauch man für 10 km dann auch gut und gerne mal eine Stunde. In der Wüste sind wir bewusst 500 km Offroad gefahren, teilweise durch Tiefsand. Das war natürlich eine große Belastung für Mensch und Maschine, hat letztendlich aber viel Spaß gemacht und gezeigt, was Fahrzeug und Reifen zu leisten imstande sind.

Insgesamt muss man immer vorsichtig sein, da nicht nur die Straßen an sich, sondern auch die Menschen, Tiere und Fahrzeuge auf der Straße unberechenbar sind. Autos sind unter- oder überbeleuchtet, Eselkarren stehen am Straßenrand, Radfahrer kommen im Gegenverkehr entgegen. Ziegen, Kühe, Schafe oder Hunde laufen einfach quer über die Straße, reagieren nicht auf Hupen oder Lichthupe. In der Stadt hält sich kaum einer an Schilder oder Ampeln, wenn es überhaupt welche gibt. Jede Lücke wird genutzt, ein Wunder dass wir bisher ohne Schramme durchgekommen sind. Autos fahren mit komplett profillosen Reifen, was im Regen eine zusätzliche Gefahr darstellt. Nicht ohne Grund ist der Straßenverkehr das größte Sicherheitsrisiko auf der Tour.