Im Schritttempo durch Luanda

Unsere Route wird erklärt
Unsere Route wird erklärt
Wir fahren am Morgen direkt ins Zentrum Luandas, wir haben einen Termin mit der Kia Werkstatt, um unsere Fahrzeuge durchchecken zu lassen. Bei dem unglaublichen Verkehr in dieser Stadt kann man allerdings keine Aussagen über die Dauer einer Stadtfahrt machen. Die Hotelchefin, die uns den Weg zeigt meint, dass wir zwischen 10 Minuten und 2 Stunden für die 3 Kilometer benötigen. Wir kommen allerdings recht schnell durch und stehen nach einer halben Stunde vor einem Kia Verkaufsraum. Leider ist die Werkstatt 13 km außerhalb, auch hier kann uns keine genaue Auskunft über die Dauer der Fahrt gegeben werden. Nach gut einer Stunde erreichen wir unser Ziel und fahren auf dem Hof. Sofort sind wir die Attraktion, dutzende Mitarbeiter umlagern unsere Autos und stellen unzählige Fragen, die meisten verstehen wir nicht, in Angola wird portugiesisch gesprochen.

Nacheinander werden unsere Fahrzeuge auf die Bühne genommen und überprüft, der Bordcomputer wird ausgelesen und anschließend das Auto und der Motor gründlich gewaschen. Durch die Schlammfahrten im Kongo sind die Fahrzeuge entsprechend verdreckt. Bei einem Fahrzeug wird ein Problem im Getriebe festgestellt, das die Weiterfahrt unmöglich macht. Leider hat die Werkstatt kein Ersatzgetriebe für den neuen Sorento auf Lager. Nun heißt es warten, wir bekommen ein Ersatzgetriebe aus Deutschland zugeschickt, das wird ein paar Tage dauern. Wir setzen uns zu einem Krisengespräch zusammen und entscheiden, dass wir uns in 2 Gruppen aufteilen. Da wir weitere Termine in den nächsten Tagen haben, fahren 2 Fahrzeuge bereits weiter nach Namibia, das defekte Fahrzeug bleibt in Luanda. Diese Entscheidung fällt uns nicht leicht, schließlich sind wir ein Team.

Somit heißt es nun am Nachmittag vorläufig Abschied zu nehmen, wir müssen weiter und machen uns auf den Weg und kämpfen uns durch den Stau. Die neuen Straßen in Luanda sind breit, allerdings fahren alle durcheinander, Minibusse halten auf der Straße, Fußgänger laufen quer über die Fahrbahn. So kann der Verkehr nicht fließen. Wir erreichen den neuen Expressway, der im Vorfeld des Afrika-Cups im Januar neu gebaut wurde und die Hauptverbindung zum neuen Stadion ist. Bei meinem letzten Besuch in Luanda im Januar war die Straße noch nicht komplett fertig, nun können wir direkt bis zur Küste durchfahren und fahren weiter auf der Küstenstraße durch wunderschöne Landschaften nach Süden. Kurz vor Anbruch der Dunkelheit entscheiden wir uns einen kleinen Weg zur Steilküste zu fahren und uns den Sonnenuntergang anzusehen. Das ist die Belohnung für einen anstrengenden Tag. Schließlich fahren noch ein paar Kilometer, bevor wir ein Strandhotel ansteuern, in dem wir einen kleinen Bungalow direkt am Meer beziehen. Zum Abendessen gibt es frischen Fisch und ein kühles Bier.


Am nächsten Morgen geht es wieder früh hoch, wir wollen nach Benguela. Wir fahren ohne Stress den Tag über die Küstenstraße immer weiter nach Süden. Die Landschaft wird immer hügeliger und es wird trockener und somit die Luft auch angenehmer. Immer wieder kreuzen wir kleine Brücken, die durch tiefe Schluchten fließen. Wir sind begeistert von Angola, das Land wird von Minute zu Minute schöner. Am Nachmittag erreichen wir Benguela, ein schönes Örtchen direkt am Strand.