Welcome to the jungle

Zelten an der Grenze
Zelten an der Grenze
Heute ist unser letzter Tag in Kamerun. Ab frühen Morgen brechen wir in Yaoundé auf und folgende der Straße Richtung Süden, später weiter nach Osten. Unser nächstes Ziel ist die Grenze zum Kongo. Da es so gut wie keine Straßenschilder gibt, fragen wir uns bei den Einheimischen durch, in einem Ort plötzlich große Verwirrung, mit Hilfe des GPS-Geräts sehen wir, dass wir die Abfahrt der Nationalstraße Richtung Kongo vor 50 km verpasst haben, also wieder zurück in den letzten Ort. Die Abfahrt finden wir erst nach dem zweiten Mal nachfragen, die Nationalstraße entpuppt sich als schlechte Sandpiste, die immer schmaler wird. Links und rechts wird der Dschungel immer dichter, Gegenverkehr darf uns jetzt nicht entgegen kommen. Entsprechend kommen wir schlecht voran und die Fahrt dauert lange, es wird schon wieder bald dunkel.

Der Grenzort wird noch in der Dämmerung erreicht. Zu unserer Überraschung spricht der Grenzposten deutsch. Die erste Freude wird aber getrübt, die Grenze ist schon geschlossen. Der Grenzposten erzählt uns von einem Deutschen, der nur 20 km entfernt leben soll und uns für die Nacht aufnehmen kann. Er überredet uns dort hinzufahren und so machen wir uns auf den Weg. Bei uns kommen mehrere Theorien auf, was ein Deutscher in einem kleinen Dorf in der Grenzregion zwischen Kamerun und Kongo zu suchen hat. Vom Missionar, über Lehrer bis Aussteiger entwickeln wir wildeste Theorien. Plötzlich stehen wir vor einem Zaun, der zu einem Minengelände einer südafrikanischen Firma gehört. Die Security lässt uns nicht weiter, auch nach einem Gespräch mit dem Deutschen ist nichts zu machen, aus Sicherheitsgründen müssen wir draußen bleiben. So fahren wir wieder zurück zu Grenze, wo wir unser Zeltlager am Rande des Ortes aufschlagen. Als Entschädigung entschließt sich der Grenzposten unsere Pässe über Nacht fertig zu machen, damit wir morgens schnell ausreisen können.

Aus der Ferne hören wir Musik. Im Ort ist heute Party angesagt, es ist schließlich Samstagabend. In einem Raum mit 10 qm tummeln sich 35 Afrikaner und jetzt auch ein paar Deutsche bei ohrenbetäubender Musik. Allerdings war der Tag entsprechend anstrengend, so dass wir uns wieder zum Lager begeben und unsere erste Nacht unter freiem Himmel im zentralafrikanischen Dschungel verbringen. Wir haben einen tollen Blick auf das einzigartige Sternenbild, das man so klar sehen kann, wie es noch keiner von uns gesehen hat. Völlig begeistert schlafen wir zwischen unzähligen Insekten ein, morgen wartet wieder eine anstrengende Etappe auf uns.

Die Tage in Kamerun waren bisher die schönsten auf unserer langen Reise, das Land hat uns sehr gut gefallen, landschaftlich ist Kamerun überragend, dichter Dschungel, Vulkane und schöne Strände. Die Leute waren überaus nett und hilfsbereit, gebettelt wurde gar nicht. Highlights waren auf jeden Fall die Tage in Limbe am Fuß des Mount Cameroon mit seinen schwarzen Stränden und natürlich die Hauptstadt Yaoundé, die durch die Höhenlage ein tolles Klima hat und sich von den meisten afrikanischen Städten unterscheidet. Wir kommen gerne wieder.